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Die digitale Volumentomografie – oder DVT – ist ein Auflösung und Volumengröße verwendet werden, da das
Bildgebungsverfahren, das die Zahnmedizin in den letzten Protokoll die Senkung der Patientendosis nicht über weniger
Jahrzehnten entscheidend verändert hat. Damit lassen sich im Bilder oder einen kleineren Drehwinkel erkauft.
Klinikalltag auf einfache Weise dreidimensionale Bilder erfassen,
die einen deutlich höheren diagnostischen Wert haben als „Planmeca war eines der ersten Unternehmen, das ein
herkömmliche 2D-Bilder. voreingestelltes Verfahren entwickelt hat, mit dem sich
Maßnahmen zur Dosisbegrenzung ganz einfach anwenden
Diese Verbesserung ist jedoch nicht ganz ohne Nachteile, da lassen. Damit hat Planmeca auch für viele andere den Weg
die zusätzliche Dimension eine höhere effektive Patientendosis vorgezeichnet.“
mit sich bringt. Zwar sind die genauen biologischen
Auswirkungen dieser Dosen bisher schwer und manchmal sogar Das weite Feld der Radiologie
unmöglich zu messen, aber dennoch sollten potenzielle Schäden Dr. Bornstein besuchte in seiner schweizer Heimat die zahn-
durch Strahlendosen nicht ignoriert werden. medizinische Fakultät der Universität Basel und qualifizierte sich
anschließend zum Oralchirurg. Durch seine Tätigkeit als Zahnarzt
Obwohl die Risiken der DVT-Bildgebung für den Einzelnen erweiterte sich sein Interessensspektrum und er entdeckte die
sehr gering sind, sind sie gleichwohl signifikant, wenn man sie Mund-, Kiefer- und Gesichtsradiologie und die diagnostische
im Rahmen großer Populationen betrachtet. Dr. Bornstein erklärt, Bildgebung für sich.
dass aus einer Million Patienten 6 bis 8 Personen das Risiko
einer Krebserkrankung haben, die mit der dentalen Bildgebung Er bemerkte schnell, dass die Radiologie eine recht
in Verbindung steht. Deshalb werden Möglichkeiten zur umfangreiche Disziplin ist, die in einigen Ländern nicht
Reduzierung der Patientendosen ohne Verlust der diagnostischen nur die 2D- und 3D-Röntgenbildgebung, sondern auch
Bildqualität als so wertvoll betrachtet. Ultraschallbildgebung und die Magnetresonanztomografie
umfasst.
Seit fünf Jahren ist unter Radiologen ein Bewusstseinswandel
zu beobachten: weg von der Aufnahme von Bildern mit „Die Radiologie ist ein weites und anspruchsvolles Feld. Weil
einer Dosis„so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar“ es so sehr durch die Technik bestimmt wird, ist es auch sehr
(ALARA-Prinzip) hin zu„so niedrig wie diagnostisch akzeptabel“ innovativ. Ich denke, diese Faktoren zusammen haben mein
(ALADA-Prinzip). Interesse daran und meine Begeisterung aufrechterhalten“,
erläutert Dr. Bornstein.
Man könnte sogar sagen, dass das Erreichen eines optimalen
Gleichgewichts zwischen Bildqualität und Dosis das Herzstück Obwohl er jetzt in Asien lebt, hat die Internationale Dental-
der modernen dentalen Bildgebung ist. Dr. Bornsteins eigene Schau für Dr. Bornstein nach wie vor eine besondere Bedeutung
Forschung hat gezeigt, dass Bilder auch bei der Verwendung von – wie für unzählige andere Zahnärzte aus aller Welt auch. Er hat
Bildgebungsprotokollen mit ultraniedrigen Dosen fachgerecht miterlebt, wie die Messe im Laufe der Jahre eine immer stärkere
diagnostiziert werden können. internationale Atmosphäre bekommen hat.
Von niedrig zu ultraniedrig „Als Schweizer hatte ich die IDS schon immer im Blick, auch
Das Bildgebungsprotokoll Planmeca Ultra Low Dose™ war wenn ich sie nicht jedes Mal besuche. Im Gegensatz zu vielen
in den letzten fünf Jahren Vorreiter bei der Minimierung der anderen Messen und Ausstellungen scheint sie noch zu wachsen
Patientendosis. Untersuchungen von John Barrett Ludlow und und ist immer internationaler geworden“, merkt Dr. Bornstein an.
Juha Koivisto haben vor einigen Jahren festgestellt, dass mit
diesem Bildgebungsprotokoll im Rahmen der DVT-Bildgebung „Vor 20 Jahren war die IDS noch sehr auf Europa und
eine mittlere Dosisreduzierung von 77 % erreicht werden kann. Deutschland fokussiert. Inzwischen ist sie meiner Meinung nach
Dieser Wert wird sich weiter verbessern, da das Forschungs- und eher zu einem globalen Dorf für die Zahnmedizin geworden.“
Entwicklungsteam von Planmeca ständig an neuen technologi-
schen Durchbrüchen arbeitet. Für die Dosisreduktion gilt: noch viel Luft nach unten
Obwohl bei der Senkung der Patientendosen auf ein Niveau,
In den Augen von Dr. Bornstein ist die Niedrigdosis- das in früheren Jahrzehnten unvorstellbar gewesen wäre, bereits
Bildgebung nicht nur eine rein technologische Frage, sondern deutliche Fortschritte erzielt wurden, sieht Dr. Bornstein noch viel
ist untrennbar mit der Benutzerfreundlichkeit verbunden.„Alle Potenzial für Verbesserungen.
reden von digitalen Workflows, aber die sind nicht immer so
einfach zu implementieren. Deshalb müssen sie unkompliziert „Ich würde sagen, für die Senkung der Dosen gibt es nach
und intuitiv sein. Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass unten keine Grenze. Vor 10 Jahren hätte niemand auch nur
Smartphones zum Beispiel nie so beliebt geworden wären, wenn angenommen, dass die Bildgebung mit ultraniedriger Dosis eine
ihre Bedienung sehr schwierig wäre.“ angemessene Bildqualität liefern würde, daher hoffe ich, dass sich
diese Reduzierung fortsetzen wird“, sagt er.
Möglich war es schon immer, die Dosiswerte verschiedener
Röntgengeräte manuell anzupassen, aber das war eben „Vielleicht wird in 10 oder 20 Jahren der Begriff der
nicht so einfach. Verschiedene Hersteller haben außerdem niedrigen Dosis nicht einmal mehr verwendet werden, da alle
Schwierigkeiten, bei niedrigeren Dosen eine diagnostisch 3D-Bildgebungen eine niedrige Dosis haben. Vielleicht sind die
akzeptable Bildqualität aufrechtzuerhalten. niedrigen Dosen von heute die normalen Dosen von morgen.“◢
Die Anwendung des„Ultra Low Dose“-Protokolls von Planmeca
dagegen ist so einfach wie ein Knopfdruck. Es kann mit jeder
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